Johann Sebastian Bach | Messe in h-moll
Über 2 Jahrzehnte hinweg ist das entstanden, was wir heute h-moll-Messe nennen. Das letzte Chorwerk Johann Sebastian Bachs ist eine Kompositionssammlung. Ob sie anfänglich schon als Missa tota gedacht war? Eher nicht. Bach selbst hat sie als solche niemals aufgeführt.

Der älteste Teil ist das Sanctus, welches am 1. Weihnachtstag 1724 erstmals erklang. Kyrie und Gloria sind am 27. Juli 1733 mit einem Begleitschreiben dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August II überreicht worden. Während der 5 Monate andauernden Staatstrauer im Zusammenhang mit dem Tod von August dem Starken hatte Bach Zeit für eine solche Komposition. Er bewarb sich mit diesem Werk beim Sohn des Verstorbenen um den Titel des Hofkomponisten. Zunächst nicht, aber dann im November 1736 wurde der Wunsch nach einem neuen Gesuch erfüllt: Kurfürstlich Sächsischer und Königlich Polnischer Hof-Compositeur. Dieser Titel stärkte seine Position in Leipzig deutlich – vorher immer wiederkehrende Streitigkeiten wurden weniger.
1748 dann wurde das Vorhandene zum Gesamtwerk. Weitere Vertonungen der Messteile, das Credo und die Schlussstücke, kamen hinzu. Bach ließ alles zusammen in einem Band binden. Einen Titel hatte dieser nicht.
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Das ganze Werk ist also weder in einem Kompositionsablauf entstanden, noch sind alle Teile neu komponiert worden. Vorhandene Werke wurden umtextiert und musikalisch angeglichen. Diese frühe Form nachhaltigen Arbeitens war ein ganz übliches Verfahren, man nennt es „Parodie“. Von 27 Einzelsätzen der Gesamtmesse sind 6 Teile nachweislich vorhandenen Bachschen Kompositionen zuzuordnen. 5 Teile sind neu komponiert, die übrigen Teile lassen ältere Vorlagen vermuten.
Bach setzte in der Regel nicht nur einen neuen Text drunter, sondern er bearbeitete die Vorlagen intensiv. Er legte mit der Übernahme auch „rote Fäden“ an – die Urkomposition ist quasi, wie ein thematischer Quellenverweis, mit der Messe verbunden und stellt theologische Bezüge her. Es scheint so, dass die zahlreichen Parodien – zwei Jahre vor seinem Lebensende – seine kompositorischen „Best off“ noch einmal in der Missa vereint wurden. Die Messe ist eine Sammlung verschiedenster Kompositionsstile, vom Stilo antico bis hin zum barocken Concerto, die Bach zur Vollkommenheit entwickelte.
Ein Beispiel – das Kyrie

Viel ließe sich über kompositorische Einzelheiten sagen, zur Symmetrie als barockes Gestaltungsmittel, zur Zahlensymbolik, zum besonders virtuosen Umgang Bachs mit der Polyphonie oder auch zur musikalischen Rethorik, dem Wort-Ton-Verhältnis.
An dieser Stelle sei nur ein Satz kurz angeschaut: das „Kyrie“. Der Kyrieruf stammt schon aus vorchristlicher Zeit – er war im antiken Heidentum ein allgemeiner Bittruf an die Gottheit. Im 5. Jahrhundert war es eine Aklamation, also ein jubelnder Zuruf, z.B. beim Einzug eines Herrschers. Die christliche Kirche hat diesen übernommen und auf Gott bezogen. Als man den Aklamationscharakter nicht mehr verstand, kam das „Christe eleison“ hinzu – so findet es in der christlichen Liturgie auch heute noch statt.
Bachs „Kyrie“ ist mit Abstand sein längster Eingangssatz überhaupt. Er gehört auch zu den wenigen Eingangssätzen, die gleich mit dem Chorgesang beginnen. Ein dreifacher Kyrieruf bezieht sich auf ein gregorianisches Kyrie, welches in Luthers Messe von 1526 übernommen wurde. Wie ein Choral wird diese Melodie vom Sopran übernommen.

Es folgt eine Fuge mit einem Thema, welches Parallelen zu einer Kyriefuge des Düsseldorfer Hofkapellmeisters Johann Hugo Wilderer (1670-1724). Zu dieser Komposition gibt es im Laufe der Messe diverse Bezugspunkte.

In Bachs Thema sind verschiedene rethorische Figuren zu finden: die Graduatio (stufenweises Ansteigen und Intensivierung), die Partesia (Ausholen mit leiterfremden oder übermäßgen Sprüngen), die Exclamatio (der Ausruf mit höchster Intensität) und die Suspiratio (der Seufzer). Mit diesen Mitteln wird eine „Geschichte“ erzählt, der Text wird interpretiert.

Dieses Thema und dessen kontrapunktische Verdichtung im Laufe sorgen für ein inständiges Flehen um Erbarmen.
Es folgt darauf das „Christe eleison“, ein heiteres zuversichtliches Duett, in dem zwei Soprane und alle Violinen einstimmig zusammen mit der Bassgruppe auf einen besonderen theologischen Aspekt der Messe verweisen: Die Trinität.
Immer wieder gibt es im Gesamtwerk musikalische Bezüge zur Trinität – der Dreieinigkeit Gottes, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. In diesem „Christe“ verlaufen die Gesangsstimmen zumeist parallel, verselbständigen sich hin und wieder und enden, zusammen mit den Violinen, einstimmig. Ein Gott: Vater, Sohn und Geist.
Noch ein Hinweis – Theologie mit Mitteln der Symmetrie
Mit der Vertonung des nicänischen Glaubensbekenntnisses hat sich Bach 1748 nochmals besonders intensiv beschäftigt, am Autograph der Partitur kann man den Arbeitsprozess deutlich sehen. Das Credo ist symmetrisch aufgebaut. Das war barocke Praxis, in der Malerei, der Architektur und auch beim Komponieren. Insgesamt neun Einzelstücke stehen im kompositorischen Bezug zueinander. Im Zentrum steht das „Crucifixus“. Das entspricht Luthers Theologie: Im Zentrum des Glaubens steht das Kreuz.
Soweit nur wenige Details. Dem Interessierten sei das Büchlein „Einführung in Bachs h-moll-Messe“ von Walter Blankenburg empfohlen (Bärenreiter). Dort kann man lesen, mit welchen kompositorischen Mitteln Bach eine besondere Tiefe erreicht, die Kompositionstechnik und Hörerlebnis verbindet.

Der/Die Hörende kann das beim heutigen Konzert gelassen auf ein Demnächst verschieben, denn: Das Werk ist zum Musizieren und Anhören gemacht, so dass das Erleben zur Feier eines Gottesdienstes werden kann.
Die Solistinnen und Solisten
Die Sopranistin Simone Schwark lebt in Frankfurt am Main und tritt als Solistin im Konzertbereich auf.
Sie arbeitet u.a. mit den Dirigenten Gabriel Garrido, Florian Heyerick, Andrew Parrott, Michael Schneider, Christoph Siebert, Carlos Spierer, Winfried Toll und Michael A. Willens zusammen. Auf der Opernbühne war sie u.a. als Barbara in Telemanns Emma und Eginhard und als Eurilla in Haydns Orlando Paladino am Stadttheater Gießen zu erleben. Bei den Internationalen Maifestspielen am Staatstheater Wiesbaden als Drusilla in Monteverdis L`incoronazione di Poppea, als Venus in John Blows Masque Venus and Adonis und als Oriana in Händels Amadigi di Gaula zu erleben. Sie konzertiert bei den Göttinger Händelfestspielen, Genève été, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den Weilburger Schlosskonzerten und anderen Festivals. Simone Schwark ist Mitglied der Bachstiftung St Gallen.
Simone Schwark studierte Elementare Musikpädagogik, Gesangspädagogik, Lied- und Operngesang an den Musikhochschulen Freiburg, Stuttgart und Frankfurt. Zu ihren Lehrern gehören Beata Heuer-Christen, Carole Meyer-Bruetting und Thomas Heyer. Meisterkurse an der Internationalen Bachakademie, bei Dunja Vejzovic, Klesie Kelly, Renée Morloc und Dietrich Fischer-Dieskau rundeten ihre Ausbildung ab. Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie zuletzt von Sibylla Rubens.
Solistische CD-Einspielungen liegen u.a. mit dem Johann-Rosenmüller-Ensemble vor (Telemann-Kantaten, Reformationsmusiken und das Johannes-Evangelium von Daniel Bollius) sowie Graupner-Kantaten mit Florian Heyerik.
Von 2015 bis 2018 hatte Simone Schwark einen Lehrauftrag für Gesang an der Justus Liebig Universität Gießen inne. Mit besonderem Interesse widmet sich Simone Schwark zusammen mit der Pianistin Anna Naretto dem Liedgesang, insbesondere dem Deutschen Lied als auch den Werken spanischer und französischer Komponisten. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie im Bereich der Alten Musik mit dem Cembalisten Jürgen Banholzer, mit dem sie 2023 ihre erste Duo-CD bei SPEKTRAL vorstellen wird.
Seda Amir-Karayan ist eine international gefragte Konzertaltistin und Liedsängerin. Sie trat u.a. in der Elbphilharmonie (Liederabend Frauenliebe und -leben), in der Berliner Philharmonie (Weihnachtsoratorium, Matthäus-Passion, Messiah, …), in der Kölner Philharmonie (Johannes-Passion, Brahms’ Alt-Rhapsodie, Regers Requiem, Szymanowskis Stabat Mater, Tippetts A Child of Our Time, …), im Konzerthaus Berlin (Mozarts Requiem und Beethovens 9. Symphonie), beim Bachfest Leipzig, bei der Bachwoche Stuttgart (H-Moll-Messe), beim Rheingau Musik Festival (Paulus) sowie beim Musikfest Stuttgart auf und arbeitet mit namhaften Dirigenten wie Frieder Bernius, Helmuth Rilling, Hans-Christoph Rademann, Alessandro De Marchi, Enoch zu Guttenberg, Denis Rouger, Kay Johannsen, Jörg Halubek, Fritz Krämer, Achim Zimmermann, Etta Hilsberg oder Horst Meinardus. Sie musiziert mit renommierten Klangkörpern, darunter die Stuttgarter Philharmoniker, L’arpa festante, die Bayerische Kammerphilharmonie, Stiftsbarock Stuttgart und das Freiburger Bachorchester.
2020 erschien ihre Debüt-CD Wehmut mit dem Pianisten Götz Payer beim Label Spektral.
Seda Amir-Karayan studierte Konzertgesang mit Schwerpunkt Oratorium und Lied (Masterabschluss mit Auszeichnung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Professor Ulrike Sonntag). Während des Studiums gewann sie beim Podium Junger Gesangssolisten in Zwickau den 1. Preis. In Würdigung ihrer besonderen Leistungen und Begabung wurde ihr ein Deutschlandstipendium verliehen, und sie wurde durch die Gerhard Trede-Stiftung gefördert. Sie nahm an Meisterkursen von Helen Donath, Malcolm Walker, Margreet Honig, Brigitte Fassbaender und Lioba Braun teil.
Der Tenor Fabian Kelly, geboren in Speyer am Rhein, studierte zunächst Französisch, Schulmusik und Klavier, dann Gesang an der Hochschule in Mainz in der Klasse von Prof. Andreas Karasiak.
Gefragt in In- und Ausland debütierte er 2015 als Podestà in einer Hochschulproduktion Mozarts „Finta Giardiniera“, spielte ebendort 2016 als Tamino in einer „Zauberflöte für Kinder“, war 2018 Solist des Rheinvokalfestivals, gastierte im selben Jahr am Landestheater Rudolstadt als Sellem in Strawinskys „The Rake’s Progress“ und war 2019 bei den Schwetzinger Festspielen in der Produktion von Franz Ignaz Becks „L’isle deserte“ mit dem Orchester La Stagione unter der Leitung von Michael Schneider zu hören.
Im April 2019 war er als Solist der Matthäuspassion von J.S. Bach Teil von LaPetiteBande unter Leitung von Sigiswald v. Kuijken, mit Konzerten in Leut und dem Amsterdam Royal Concertgebouw. Eine für 2020 geplante Tournée durch Sürdkorea und Japan musste ob der Pandemie abgesagt werden.
Im Folgejahr zeigte Kelly in der Berliner Opernproduktion von Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ seine stimmliche wie auch darstellerische Flexibilität, indem er 5 Rollen gleichzeitig verkörperte, darunter auch die Haute-Contrepartie der Arnalta.
Im März 2021 war er Solist einzigen Matthäuspassion, die während der Coronapandemie in der Benelux aufgeführt und live übertragen wurde (Hamme).
Seit 2020 ist er als Solist fester Bestandteil des „Telemann-Projects“ (Neumeyerconsort, Leitung Felix Koch), welches als erstes den gesamten französischen Kantatenjahrgang G.P.Telemanns auf CD aufnimmt.
Fabian Kelly ist Mitglied des Exzellenzprogrammes „Barock Vokal“, welches sich der historischen Aufführungspraxis von Werken aus der Renaissance bis zur Weimarer Klassik widmet. Anfang 2017 war er als Solist mit dem European Youth Orchestra auf ihrer Europatournee zu hören. Mit besonderer Vorliebe pflegt der junge Tenor jedoch das Vokal-Werk Johann Sebastian Bachs, in dessen Kantaten, Oratorien und Passionen er regelmäßig als Solist zu hören ist.
Seine äußerst rege Konzerttätigkeit führte ihn bereits durch ganz Deutschland und Europa nach Malta, England, Antwerpen, Luxembourg und in die Schweiz, ebenso nach Japan und Korea. Konzerte mit dem B’Rock Consort unter der Leitung von René Jacobs führten ihn 2021 ins Gran Liceu de Barcelona, die Kölner Philharmonie sowie dem Concertgebouw Amsterdam.
Fabian Kelly arbeitet regelmäßig mit renommierten Orchestern und Ensembles wie La Petite Bande, dem Balthasar-Neumann-Chor, La stagione Frankfurt, B’Rock, der Lautten Compagney, dem EUBO, dem Dresdner Barockorchester, l’Arpa festante, dem Mainbarockorchester, der Palatina-Klassikphilharmonie an der Saar, der Staatsphilharmonie Rheinlandpfalz und weiteren renommierten Ensembles zusammen.
Der junge aufstrebende Tenor, zweifacher Preisträger des Meistersingerwettbewerbes Neustadt an der Weinstraße und des Fritz-Wunderlich-Stipendiums, arbeitete bereits mit international renommierten Dirigenten wie Ton Koopman, Masaaki Suzuki, Sigiswald Kuijken, René Jacobs, Thomas Hengelbrock, Andreas Scholl, Wolfgang Katschner, Alfredo Bernadini, Manfredo Kraemer, Ralf Otto und Leo Krämer zusammen, Meisterkurse bei Claudia Eder, Andreas Scholl, Terry Wey et al. ergänzen seinen musikalischen Werdegang.
Im Rahmen des Konzertexamens wird er zur Zeit von Prof. Thomas Dewald stimmlich betreut.
Der Bariton Michael Roman wurde in Gießen geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst auf der Geige, wechselte später zum Gesang. Michael Roman begann sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik in Heidelberg- Mannheim, und führte seine Studien an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden fort, die er nach einem Aufbaustudium mit dem Konzertexamen abschloss.
Dort studierte er Gesang bei Prof. Christiane Junghanns, Lied bei Prof. Gertraud Geißler und Alte Musik bei Prof. Ludger Rémy.
Neben Meisterkursen bei Barbara Schlick und Brigitte Fassbaender waren vor allem die Meisterkurse bei Kurt Widmer für seine künstlerische Tätigkeit prägend.
In den letzten Jahren machte sich Michael Roman insbesondere als Konzertsänger mit einem großen Repertoire einen Namen. Neben zahlreichen Konzerttätigkeiten in Deutschland führten ihn Aufführungen der großen Oratorien des Barock, der Klassik und der Romantik nach Europa und Südamerika.
So war er u.a. bei den Ludwigsburger Festspielen unter der Leitung von Michael Hofstetter zu hören.
Michael Roman wirkte als Solist bei zahlreichen zeitgenössischen Werken und Uraufführungen mit. Anlässlich des 450. Jahrestages des Erscheinens des Heidelberger Katechismus war er in der Uraufführung von Dietrich Lohffs Oratorium „Das Spiel von der Schnur Christi“ zu hören. Zum Konstanzer Konzilsjubiläum sang er bei der Uraufführung von Ulrich Gassers Oratorium „Imperiamarie I und II“ mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Bei den Internationalen Musiktagen im Dom zu Speyer sang er in Martin Wistingshausens „Lux in tenebris“.
Michael Roman war Stipendiat der Internationalen Händel-Akademie Karlsruhe und der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. An der Justus- Liebig-Universität in Gießen unterrichtete Michael Roman Gesang.
Sein besonderes Interesse gilt dem deutschen romantischen Liedgesang, so konzertierte er u.a. mit Schuberts Winterreise in der Kilbourn Hall der Eastman School of Music in Rochester/ New York. Mit Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ war er zusammen mit dem Gitarristen Volker Höh in der selten zu hörenden Fassung für Bariton und Gitarre zu hören.
Neben den großen Liederzyklen der Romantik stellt Michael Roman in seinen Liederabenden dem Publikum immer wieder unbekanntere Lieder und Balladen, u.a. von Franz Schubert, Carl Loewe, Heinrich von Herzogenberg und Robert Schumann vor.
Seine musikalische Arbeit ist in Rundfunkübertragungen und CD- Aufnahmen dokumentiert.
Das Main-Barockorchester Frankfurt versteht es seit nunmehr 20 Jahren, sein Publikum für die Musik des 17. und 18.Jahrhunderts zu begeistern. Das hohe Maß an Musikalität, Virtuosität und unüberhörbarer Spielfreude zeichnen die erfolgreiche Arbeit und internationale Anerkennung des Main-Barockorchesters aus. Neben den nun fast einhundert, vom Publikum enthusiastisch gefeierten Konzerten im Rahmen der eigenen Konzertreihen in Gießen und Frankfurt, ist das Main-Barockorchester ein gern gesehener und gehörter Gast auf renommierten Festivals und Konzertreihen (u.a. bei den Donaufestwochen, Musikinstrumenten Museum Berlin, Konzertreihe des Bayrischen Rundfunks Nürnberg, Internationales Bachfest, Tage Alter Musik Regensburg und Herne, Heidelberger Frühling, Brühler Schosskonzerte u.v.m). Im Rahmen seiner Konzerte und CD-Aufnahmen arbeitet das Main-Barockorchester mit namhaften Solisten wie Wolf-Mattias Friedrich, Xenia Löffler, Hannah Morrison, Georg Poplutz, Hannes Rux und Franz Vitzthum zusammen. Die bisher erschienenen CDs mit Einspielungen von Händel, Fasch, Hertel, Molter, Gnocchi, Graun und Graupner erhielten in der Fachpresse und beim Publikum große Wertschätzung und Anerkennung und wurden vielfach ausgezeichnet.
Harald Häuser wuchs am Bodensee und Paris auf. In den Jahren von 1977 bis 1978 studierte er Politologie, Literaturwissenschaft und Linguistik an der Universität Konstanz und von 1978 bis 1983 Malerei bei Per Kirkeby an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
1979 gründete er die Künstlergruppe „Kriegfried“ (unter anderen mit Wolf Pehlke, Heinz Pelz und Ralf Scherrer).
Im Jahre 1983 nahm er an der Ausstellung „Germinations“ im Museum Fridericianum in Kassel teil. Seit 1984 wird seine künstlerische Arbeit durch seine spätere Ehefrau und Assistentin Gudrun Martha Hintz (Heirat 1989) im Atelier unterstützt.
Im Jahre 1987 erhielt er den „Key to the city“, Savannah/Georgia, USA. 1989 hielt er Gastvorlesungen am Savannah College of Art and Design, USA. Im Jahre 1994 arbeitete er im Gastatelier des Künstlerhauses der Stadt Salzburg. Seit 1997 Zusammenarbeit mit der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe. 1999 organisierte er eine Einzelausstellung von Abderrazak Sahli im Marburger Museum. 2004 und 2016 wurde er zur Teilnahme an der Biennale für Kalligraphie in Sharjah, Emirate, eingeladen. 2007 fand eine Retrospektive zum 50. Geburtstag des Künstlers „The birth of language“ im Schloss Randegg statt. „Love letters, 1974-2022, Malerei, Zeichnung, Keramik, Bronze – Werke aus fünf Jahrzehnten“ Retrospektive in der Städtischen Galerie Speyer.
Von 1987 bis 2012 arbeitete er regelmäßig auch in Savannah/Georgia/USA und in Paris. Seit 2009 entstehen seine Fayencen auch in einer Werkstatt in Portugal. Er führte Projekte mit den Goethe-Instituten in Atlanta, Colombo, Paris und Tunis durch.
Die Kurhessische Kantorei Marburg ist der Oratorienchor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Er wurde 1992 von Landeskirchenmusikdirektor Martin Bartsch, gegründet. Seit April 2007 leitet ihn dessen Nachfolger im Amt LKMD Uwe Maibaum.
Der gemischte Chor mit etwa 94 Mitgliedern zählt die musikalische Gestaltung von Konzerten und Gottesdiensten in Marburg und im Gebiet der gesamten Landeskirche zu seinen Aufgaben.
Die Konzertprogramme haben Werke des 17. bis 21. Jahrhunderts zum Inhalt. Insbesondere neuere und weniger bekannte Musik ist immer wieder Gegenstand der Arbeit (Penderecki, Dies irae und Lukaspassion; Martin, In terra pax und Golgotha; John Rutter, Gloria, Britten, War-Requiem; Schnittke, Requiem; Honnegger, König David). Konzerte auf hohem künstlerischen Niveau in einen jeweiligen theologischen und gesellschaftlichen Kontext zu setzen, mit ihnen spirituelle Räume zu öffnen und damit zum Gottesdienst werden zu lassen, das isind einige der Ziele des Chorleiters zusammen mit seinem Chor.
In einem Programm mit dem Titel “Spurensuche” erklingt am 26. November Mozarts Requiem in d-moll. Ein Evensong am 2. Advent und ein Gottesdienst am 22. Oktober mit der Bachkantate “Gott der Herr ist Sonn und Schild” sind geplant.
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